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Bio ist nicht biologisch

Die Farbe Grün ziert momentan fast jedes Emblem im Supermarkt. Selbst eine Fastfood Kette änderte ihre jahrzehntelang bestehende und erfolgreiche Firmenphilosophie, um auf den Bio-Zug aufzuspringen. Die weltweit explodierende Nachfrage nach dem "gesunden" Gemüse hat einen neuen Markt geschaffen. Discounter bieten Bioprodukte an, die kaum noch teurer als konventionelle Produkte sind.

Ihr solltet euch daher darüber im Klaren sein, dass ihr schnell in die Falle tappen könnt. Denn Bio ist nicht gleich Bio. Der Umsatz der Bio Industrie hat sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht. Chinesische Produzenten sind in den Markt gedrungen und machen einen großen Anteil des Angebots aus. Der harte Preiskampf wirkt sich negativ auf die Qualität aus. Und das nicht nur in China. Auch in Niedersachsen wurden konventionelle Eier als Bio-Ware verkauft. Stern TV hat im Jahre 2012 38 Proben Biofleisch untersuchen lassen und bei 19 wurden resistente Darmerreger festgestellt.

Profit vs. Lebensphilosophie

Jutta Jaksche vom Verbraucherzentralen-Bundesverband äußerte sich gegenüber Focus Online zum Thema Bio kritisch: „Die Produzenten dieser Biowaren erfüllen nur so viele Biokriterien wie gerade nötig. Die Lebensphilosophie, die eigentlich hinter Bioprodukten steht, geht meistens völlig verloren.“

Abgesehen von der oft schlechten Qualität der Produkte wird dem Endverbraucher der Naturschutz vorgegaukelt. Es wird euch verschwiegen, dass die Bio-Tomate aus China einen 100 Mal größeren CO2 Abdruck hinterlässt, als ein regionales Produkt. Ihr müsst euch nur die Distanz des Herkunftslandes vorstellen und könnt euch schnell denken, welche Transportmittel genutzt wurden. Tagelange Transporte  mit schwerölbetriebenen Containerschiffen oder Langstreckenflüge und wochenlange Autobahnfahrten tragen jedenfalls nicht zur Rettung des Planeten bei.

Die Siegel und ihre Tücken

Ein Biosiegel heißt also nicht, dass ihr der Umwelt etwas Gutes tut. Die Siegel stehen nicht für  Nachhaltigkeit und Qualität. Diese Meinung vertritt auch Robert, vom „Farmers Market" Berlin: „Wir haben  den frischesten Fisch der  Stadt, unsere Tomaten sind die einzigen, die ohne Kühlkette auskommen und außerdem läuft unser Energie-und Düngungssystem in einem autarken Kreislauf“. Trotz der hohen Qualität der Waren und der nachhaltigen Fisch – und Gemüsewirtschaft, tragen die Waren kein Bio-Siegel. Qualität erkennt man an Geruch, Farbe und Haptik der Waren und nicht an einem Siegel.

 

von Paul  15-12-2015

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